Berufsorientierung – Auszeichnung für die Kastell-Realschule

Für ihr herausragendes Engagement auf dem Gebiet der Berufs- und Studienorientierung erhält die Kastell-Realschule das BoriS-Berufswahlsiegel. Frau Aigner, die Berufsberaterin der Schule und Frau Flemming, stellvertretende Schulleiterin, nahmen in der IHK Stuttgart die Auszeichnung entgegen.

Zusammen mit ihren Bildungspartnern unternimmt die Kastell-Realschule sehr viel, um ihre Schülerinnen und Schüler auf ihre Berufswahlentscheidung vorzubereiten. Ob im Berufswahlunterricht, beim Knigge-Training für Bewerber oder bei „Profil AC“: die Schülerinnen und Schüler unserer Schule setzen sich kontinuierlich mit ihren Fähigkeiten und Interessen auseinander.

Bei zahlreichen Exkursionen zu Messen, Betrieben und Veranstaltungen rund um die Berufsorientierung – erst vor einer Woche machte an der KRS der M+E-Truck Halt – recherchieren sie, welche Möglichkeiten sie nach dem Schulabschluss an der KRS haben.

Das funktioniert so gut, weil die Bildungspartner der Kastell-Realschule mit vielen Ideen und tatkräftiger Unterstützung zur Seite stehen.

Berufsorientierung – M+E-Truck macht Halt an der Kastell-Realschule

„Gibt es ein Leben nach der Schule?“ Die Achtklässler blicken unsicher. Axel Schneider versucht es mit der nächsten Frage: „Was ist wirklich wichtig?“ – Diesbezüglich haben die Achter schon genauere Vorstellungen: „Gesundheit“ fällt als Stichwort, dann „Spaß“. Und wie man genau das mit einem zukunftssicheren Beruf verknüpfen kann, darum ging es diese Woche im „M+E-Info-Truck“. Der parkte für zwei Tage im Pausenhof der Kastell-Realschule. „Berufsorientierung XXL“ – so wirbt die Metall- und Elektro-Industrie auf ihrem Flyer und das ist nicht übertrieben. Der Truck kann ganze Schulklassen aufnehmen und ist mit der allerneuesten Technik ausgestattet, die die Acht- und Neuntklässler dann ausgiebig  ausprobiert haben. Das tolle für die Lehrer: Sie dürfen auch mal Schüler sein, denn der Aufenthalt im M+E-Infotruck wird von Profis gestaltet, die toll auf die Schüler eingehen, sich mit der Technik auskennen, pädagogisch versiert agieren und zusätzlich auch noch den LKW-Führerschein haben.

So konnten die Lehrer ganz entspannt zuschauen, wie ihre Schüler spielerisch ausprobieren, ob und welche Berufe aus der Metall- und Elektrobranche ihnen liegen. Kann ich gut Schaltkreise bauen? Finde ich IT faszinierend? Und nicht nur das, auf großen interaktiven Touchscreens können sie gleich noch nachschauen, bei welchen Firmen in der Nähe es Ausbildungsplätze im gewünschten Ausbildungsberuf gibt. So macht Berufsorientierung auf jeden Fall Spaß!

Schülermentoren – „Pokemon-Rallye“ der junior-Schülermentoren

Am Mittwoch, den 26. Juni 2019 war es endlich so weit. An diesem heißen Sommertag haben wir vom junior-Schülermentorenprogramm für die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen unsere Schulrallye durchgeführt.

Bei 37 Grad im Schatten ging es heiß zur Sache. Start war um 14:30 Uhr im Aufenthaltsraum. Bei der Rallye mussten die zwei Schülerteams in fünf verschiedenen Räumen einige Challenges bestehen, um ein Pokémon für Ihren Pokeball einzufangen.

Im großen Endspiel konnten sie sich dann noch einmal gegeneinander beweisen und zeigen, wie gut sie im Pokémonfangen sind. Die zwei Teams, die ausschließlich aus Jungs bestanden, hatten großen Spaß und gingen um 16:30 Uhr nach einem großartigen Spieleprogramm glücklich nach Hause.

(junior-Schülermentoren)

Berufsorientierung – Info-Truck der Metall- und Elektroindustrie

Liebe Schülerinnen und Schüler der Kl. 8 und 9,

am kommenden Dienstag, 9.7. und Mittwoch, 10.7. macht im Rahmen der Berufsorientierung der M+E-Infotruck Station an der Kastell-Realschule.

In dem sehr modern ausgestatteten Fahrzeug erfahrt ihr viel über Berufe in der Metall- und Elektro-Industrie und könnt spielerisch ausprobieren, ob ihr für diese Berufe talentiert seid. Ihr werdet jeweils klassenweise durch den Truck geführt.

  • am Dienstag, 9.7. Kl. 9,
  • am Mittwoch, 10.7. Klasse 8.

Wir wünschen euch viel Spaß und viele tolle Erfahrungen mit dem Info-Truck!

Junge Oper – Bastien und Bastienne: eine Aufführung der Klassen 5 und 6 der KRS

Die ländliche Liebesgeschichte von Bastien und Bastienne begeisterte die Schülerinnen und Schüler der Kastellrealschule ganz offensichtlich. Aufmunternde Zwischenrufe und viel Beifall bezeugten dies ganz eindeutig. Die „Junge Oper Detmold“ tourt mal wieder durch die Lande und machte mit der Operetta auch Station in Welzheim.

Die Geschichte handelt von der Liebe zwischen Bastien und Bastienne. Bis die beiden sich am Ende aber finden, gilt es, eine ganze Anzahl von Hindernissen zu überwinden. Bastiennes Konkurrentin Phyllis hat in die Liebesbeziehung hineingefunkt. Als Vermittler gibt der Zauberer Colas den beiden gute Ratschläge, bis sie sich eifersüchtig gegenseitig umwerben.

Am Ende kommt es so weit, dass Bastienne mit Selbstmord droht. Jetzt lässt sich Bastienne endlich erweichen und es kommt zu einem „Happy End“.

Der 12-jährige Mozart hat den französischen Text übersetzt und das Singspiel komponiert. An den schwungvollen Melodien erkennt man, dass der junge Mozart beim Komponieren sicher viel Spaß hatte.

Musical – Musicalbesuch in Stuttgart: Aladdin

Am Donnerstag, den 06. Juni besuchten die Musikkurse der Kastell-Realschule Welzheim das preisgekrönte Musical „Aladdin“ in der Landeshauptstadt.

Pünktlich um 17 Uhr trafen sich, besonders schick gekleidet, 21 Schülerinnen und Schüler in Begleitung von Frau Edelbauer, Praktikantin Frau Psader und Herrn Schönherr am Bahnhof in Schorndorf.

Nach knapp einstündiger Fahrt mit der S-Bahn kamen wir am „SI-Centrum“ in Stuttgart an.

Auf besten Plätzen konnte das beeindruckende Können der Darsteller bewundert werden. Das Musical dauerte knapp drei Stunden, dazwischen gab es eine ca. 20 minütige Pause, die für Erfrischungen genutzt wurde.

Aladdin basiert auf dem gleichnamigen Disneyfilm aus dem Jahr 1993. Alan Menken komponierte die Musik, Howard Ashman, Tim Rice und Chad Beguelin verfassten die Liedtexte. Nach der Uraufführung in Seattle in den USA und weiteren Standorten in Japan, dem Vereinigten Königreich und Australien ist es seit März 2019 auch in Stuttgart zu sehen.

Nach dem Musicalbesuch folgten das obligatorische Gruppenfoto und die Rückfahrt nach Schorndorf, wo alle müde, aber reich an neuen Eindrücken gegen 24 Uhr ankamen. 

Bosch – Kastellrealschüler besuchen BOSCH

Die Klassenstufe 9 an Realschulen ist ein Jahr voller wesentlicher Entscheidungen.

„Gehe ich nach meinem Realschulabschluss weiter zur Schule, starte ich eine duale Ausbildung, entscheide ich mich für ein freiwilliges soziales Jahr oder ein Auslandsjahr?“ Um die Schülerinnen und Schüler bei dieser Entscheidung zu unterstützen ist „Berufs- und Studienorientierung“ ein zentrales Thema des Bildungsplans. Zusätzlich zum Schulunterricht bieten außerschulische Partner vielfältige Angebote.

Ein besonders gewinnbringendes Angebot bietet dabei die Firma BOSCH.

Das 1886 in Stuttgart gegründete multinationale Unternehmen ist als Automobilzulieferer, Hersteller von Gebrauchsgütern, Industrie- und Gebäudetechnik sowie darüber hinaus in der automatisierten Verpackungstechnik tätig. In etlichen Bereichen ist BOSCH Weltmarktführer und ein beliebter Arbeitgeber.

Am Dienstag, den 06.06.2019 besuchten daher 45 Kastellrealschüler, in Begleitung von Frau Friedel und Herrn Schönherr, die BOSCH-Niederlassung in Murrhardt in der Fornsbacher Straße.

Der dortige Tag der Ausbildung bot unter dem Motto „Lieber durchstarten statt abwarten? Als Azubi bei BOSCH wirklich Großes bewegen“ verschiedene Einblicke in die Robert Bosch Power Tools GmbH und den Beruf des Industriemechanikers. Neben einer Präsentation über die Geschichte des Standorts und den verschiedenen Tätigkeitsfeldern von BOSCH gab es bei einer Werksführung und dem Besuch der Lehrwerkstatt vielfältige Möglichkeiten mit „Azubinen und Azubis“ ins Gespräch zu kommen.

Gerade die Lehrwerkstatt kam bei den Kastellrealschülern besonders gut an, da man hier sein handwerkliches Können erproben konnte. Nach dem offiziellen Programm rundeten ein kostenloser Snack und ein Geschenk (gefräster Minibaseballschläger der Lehrwerkstadt) den gewinnbringenden Tag ab.

Wir danken dem Ausbildungsteam der technisch gewerblichen Ausbildung der Firma BOSCH und freuen uns schon aufs neue Jahr.

Roadshow in the house – Diakonie-Roadshow an der KRS

Nachdem unsere Schülerinnen und Schüler ihr Sozialpraktikum erfolgreich abgeschlossen hatten, machte die “Diakonie Roadshow” am 06.06.2019 an unserer Schule Station.

Die Schülerinnen und Schüler aller achten Klassen wurden in einer jeweils einstündigen Informationsveranstaltung über die Arbeit der Diakonie, soziale Berufe und Freiwilligendienste informiert. Wir sind sicher, dass sie bei ihrer Zukunftsplanung davon profitieren werden!

Eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter, die gerade ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, stellten den Schülern die Diakonie und ihre unterschiedlichen Tätigkeitsfelder vor. In einem Videobeitrag konnten die Schüler dann von Jugendlichen erfahren, wie der Arbeitsalltag in einem sozialen Beruf aussieht und was deren Motivation ist, sich z.B. in einem freiwilligen sozialen Jahr für bedürftige Menschen zu engagieren.

Großen Anklang fand wie jedes Jahr der Blindenparcours, der es unseren Schülerinnen und Schülern ermöglicht nachzuempfinden, was es bedeutet, Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, zu begleiten und zu unterstützen.

Fazit: Ein spannendes Berufsfeld, das sich zu entdecken lohnt!

Leichtathletik – Jugend trainiert für Olympia

„Ihr werdet alle schwitzen!“  prophezeite Sportlehrerin Andrea Kiss beim Training letzte Woche bei 16° C und Nieselregen. So richtig glaubte keine der neun Schülerinnen aus den sechsten Klassen daran. Aber genau so war es gestern. Bei strahlend blauem Himmel ging es am Busbahnhof in Welzheim los. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fuhren die neun Mädchen mit ihren Sportlehrerinnen zum Neckarpark nach Bad Cannstatt.

Zuerst starteten drei Mädchen bei noch angenehmer Temperatur beim 800-Meterlauf. Die anderen verteilten sich an der Rundbahn und feuerten kräftig an. Anschließend absolvierten alle Teilnehmerinnen einen Dreikampf. Zuerst kam Ballwurf, dann Weitsprung und am Ende der 50-Meterlauf. Die Mädchen gaben ihr Bestes und lieferten gute Leistungen ab. Zwischen den Disziplinen war genügend Zeit für ein Vesper im Schatten und einen kleinen Schwatz untereinander oder mit Bekannten aus den anderen teilnehmenden Schulen.

Die letzte Disziplin des Wettkampftages war der spannende Staffellauf über 4 x 50 Meter. In zwei  Vierermannschaften lief jede Starterin 50 Meter und übergab das Staffelholz an die nächste Läuferin. Leider klappte bei einem Wechsel die Staffelholzübergabe nicht so gut, sodass kostbare Zeit verloren ging. Trotzdem konnte die Mannschaft der Kastell-Realschule einen guten vierten Platz unter sieben teilnehmenden Mannschaften belegen.

Herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmerinnen! Toll, dass ihr mitgemacht habt!

Erasmus – Kleine Klassen, großer Lernvorsprung. Schulleitung und Lehrer der Kastell-Realschule Welzheim besuchen Schule im PISA-Spitzenreiter-Land Finnland

Auch Lehrer sollten dazulernen – nach diesem Motto machten sich Schulleitung und  Lehrer der Kastell-Realschule Welzheim im Rahmen des Erasmus-Programms auf den Weg ins 2785 Kilometer entfernte Oulu, besuchten dort knapp eine Woche lang eine finnische Schule  – und sind mit guten Ideen zurückgekommen.

„Hi Marja“, begrüßen Fanni und Lily ihre Klassenlehrerin, „hi“, grüßt ihre Lehrerin zurück. In der Halle vor dem Lehrerzimmer spielt ein Schüler Klavier, direkt daneben findet ein aufgeregter Rundlauf um die Tischtennisplatte statt, ein Elternpaar kommt die Treppe hinauf.  Alle auf Socken. Denn wie fast alle Schulen Finnlands ist auch die „Oulu International School“ eine „Schule ohne Schuhe“ und deshalb lässt jeder – Schüler, Lehrer, Besucher, Handwerker – gleich hinter der Eingangstür seine Stiefel und Sneaker stehen. Die Kleinen und die Lehrer schlüpfen dann brav in Hausschuhe, aber spätestens ab Klasse 5 ist man dafür zu cool und rutscht auf Strümpfen durch den Schultag, die übrigens auch an dessen Ende noch recht sauber aussehen.

418 Schülerinnen und Schüler aus 32 Ländern besuchen die Oulu International School. Sie werden von 32 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Auf Englisch. Wie alle finnischen Schulen ist sie eine Gemeinschaftsschule.

Die Schule bekommt viel Besuch aus allen Ländern der Welt, aber ganz besonders viel aus Deutschland. Denn noch immer sitzt er hierzulande tief, der PISA-Schock – obwohl es jetzt schon 19 Jahre her ist, seit die Ergebnisse der ersten internationalen Schulleistungsstudie hierzulande einschlugen wie eine böse Bombe. Deutschlands Schülerleistungen rangierten damals im unteren Mittelfeld (Platz 21), Finnlands Schüler hingegen auf Platz Eins. Wesentliches hat sich seit dem Jahr 2000 nicht an diesem Ranking geändert. Deutschland ist Mittelmaß geblieben, Finnlands Schüler beweisen nach wie vor sehr gute Leistungen.

Woran das liegen könnte? Den Bildungsreisenden aus Welzheim fällt sofort auf, dass die Klassen in Oulu viel kleiner sind als an der Kastell-Realschule. Erstaunt zählt Schulleiter Peter Beck immer wieder die Schüler und kommt auf „kleine Klassen mit in der Regel zwischen 12 und 17 Schülern.“ Er folgert: „Jeder Schüler hat im Unterricht mehr Redeanteil.“

Was die digitalen Medien und ihren Gebrauch im Unterricht betrifft: diesbezüglich sind die Schüler in Oulu weiter als in Welzheim. So hat die finnische Schule WLAN und zwei Tablet-Wagen, auf fast allen Fluren gibt es PC-Arbeitsinseln für die Schüler. Ganz selbstverständlich loggen sich die Lehrer zu Beginn des Unterrichts ein, Kreidetafeln sucht man vergeblich. Über einen „Sharepoint“ können die finnischen Eltern jederzeit Einblick in die Leistungen ihrer Kinder nehmen.

Was auch auffällt, ist das hohe Niveau und die gute Arbeitsdisziplin der finnischen Schüler. In Klasse 8 muss jeder der Schüler eine selbstständig vorbereitete Rede auf Englisch vor der Klasse halten, was beeindruckend lebendig und flüssig gelingt. Die Mitschüler lauschen gespannt und geben gleich online ihr Feedback, welches dann ihre Lehrerin in die Bewertungsbögen für die Schüler mit hineinnimmt.

Pause. Neugierig betritt die Delegation aus Welzheim das finnische Lehrerzimmer. Überladene Arbeitstische sucht man hier vergeblich. Wie in Deutschland tümmeln sich viele Kollegen um die Kaffeemaschine, wovon aus sie sich mit gefüllten Tassen zu einem der vielen Sofas begeben. Geschichtslehrer Anti belegt eins der Länge nach und gönnt sich einen kleinen Power-Nap.

Der Lehrer-Beruf ist einer der begehrtesten in Finnland, erzählt Lehrerin Marja Peedo. Bis zu sechs Bewerber kommen auf einen Studienplatz, alle müssen durch eine schriftliche Prüfung, bei der rund 80 Prozent ausgesiebt werden. Die verbliebenen 20 Prozent gehen in eine mündliche Prüfung, die in der Regel nur jeder zweite besteht. Dieser darf dann „Class Teacher“ studieren. Class Teacher unterrichten die Klassen 1-6 und genießen das höchste Ansehen unter den Lehrern in Finnland. Diejenigen, die dann die älteren Kinder ab Klasse 7 unterrichten, sind „bloß“ Fachlehrer und werden auch etwas geringer bezahlt.

 Obwohl nur wenige den Studienplatz erhalten – nach dem Studium müssen sie trotzdem hart um eine Stelle kämpfen. Als Schulleiterin Raija Perttunen im vergangenen Jahr eine Stelle ausschrieb, erhielt sie 120 Bewerbungen. Um die Auswahl ein wenig einzuschränken und sich ein etwas besseres Bild zu machen, forderte sie von den Bewerbern ein Video, in welchem sie sich selbst vorstellen sollten.

„Die Beste von allen nahm dann leider eine andere Stelle an“, sagt Perttunen und lächelt. Sie hatte ja genug Nachrücker.

Ähnlich wie in Deutschland sind die Lehrer in Finnland praktisch unkündbar, wenn sie mal fest angestellt sind. Bis dahin kann es aber bis zu sechs Jahre dauern. Dennoch lassen sich viele davon nicht abschrecken. „Lehrer sind in der finnischen Gesellschaft sehr geschätzt“, sagt Marja Peedo, die – wie alle Englisch-Lehrer an der Oulu International School Muttersprachlerin und – in ihrem Fall – aus Australien zugewandert ist.

Warum ist das finnische Schulsystem so erfolgreich? Marjas Antwort: „Weil wir unsere Kinder gemeinsam von Klasse 1 bis Klasse 9 unterrichten. In kleinen Klassen.“ Was könnte besser sein? „Wenn wir noch mehr Geld in die Schulen gäben, wären wir noch besser.“

Viel zu schnell vergeht der Aufenthalt in Oulu. Was nehmen die Lehrer der Kastell-Realschule mit? Schulleiter Peter Beck, Konrektorin Beate Flemming und ihre Kollegin Sylvia Hüneke sind sich einig: In einer der nächsten Konferenzen wollen sie mit dem Kollegium über die Einführung des Lehrerraum-Prinzips diskutieren – dass also die Klassen zu den Lehrern in den Unterricht wandern und nicht wie bisher die Lehrer in die Klassen. Das heißt, die Lehrer könnten ihren Raum nach ihren fachlichen Ansprüchen – z.B. für die Geographie- und Deutschlehrer mit entsprechenden Karten, Atlanten und Fachbüchern ausstatten und hätten dort praktischerweise auch gleich ihren Arbeitsplatz. Momentan teilen sich 34 Lehrer in Welzheim zwei Zimmer und vier PCs.

Gibt es auch Gemeinsamkeiten? Allerdings! Ob in Oulu oder in Welzheim: immer ist die Spülmaschine im Lehrerzimmer voll und wartet darauf, dass jemand sie ausräumt.

Das finnische Bildungssystem

  • Einschulung im Alter von 7 Jahren
  • Alle Kinder besuchen gemeinsam von der 1. bis zur 9. Klasse integrative Gesamtschulen.
  • Darauf baut die Sekundarstufe II auf – in ihr ist jederzeit ein Wechsel zwischen dem allgemeinbildenden und dem berufsbezogenen, praxisorientierten Zweig möglich.
  • Abschluss: Abitur oder mit einer Berufsausbildung.
  • Jeder finnische Schüler lernt mindestens zwei Fremdsprachen, in der Regel Schwedisch und Englisch.